2019.09.22 Ruhetag und Zeit das Equipment wieder auf Stand zu bringen

Nach drei anstrengenden Flugtagen war ein Ruhetag mit der Möglichkeit Sauerstoff aufzufüllen und das Meßequipment auf Stand zu bringen mehr als notwendig!

Während Klaus und Thomas noch schlafen hält Andreas diese dramatische morgendliche Lichtstimmung fest. In der Mitte das Wohnmobil welches uns als Expeditionsfahrzeug gute Dienste leistet.
Sehen die Wolken wieder nach Wellen aus?

Nachdem wir bei lokalen Mechanikern uns einige Dichtungen haben drehen lassen und nach Anschaffung eines leider etwas zu schmalbrüstigen ölfeien Kompressor, funktioniert das Füllen der Sauerstoffflaschen gut. Nur etwas Zeit und Muskelkraft muss man für diese Aktion mitbringen.

Für die letzten 25 bar muss der Maximator von Hand unterstützt werden!

2019.09.21 Der Sprung zurück nach Calafate

Am nächsten Morgen starten wir sehr früh um die rund 1.400 km an einem Tag bewältigen zu können. Dies wird durch den noch immer sehr starken Wind aus Südwest nicht gerade vereinfacht!

Um die Strecke zu bewältigen, war es klar, dass wir die Strecke im gemischten Wandersegelflug mit temporärer Motornutzung absolvieren müssen. Bei einer maximalen Motorlaufzeit von sicheren 7 Stunden hätten wir zwischendurch tanken müssen, was logistisch in einem Tag mit dem Zeitaufwand für Administration und Tankabwicklung wahrscheinlich nicht machbar gewesen wäre.

Nach einem Zeitaufwand von 2,5 Stunden für das Tanken in Bariloche, kommen wir später als geplant auf Strecke. Zuerst führt uns der Weg im Motorflug nach El Maiten. Nördlich von Esquel dann plötzlich Turbulenzen und im Blauen – eine tragende Linie? Wir gehen in den Segelflug über und nutzen den wellenartigen Aufwind bis 3.500 m. Wir surfen nach Süden weiter und können so im Segelflug rund 80 km zurück legen. Dann müssen wir den Motor wieder starten, um ihn nicht zu sehr auszukühlen. Bei einer Motortemperatur unter -3 Grad Celsius ist ein anspringen nicht immer gewährleistet.

So geht es weiter Richtung Süden, zwischendurch immer wieder Aufwinde, welche wir im Segelflug nutzen, gefolgt mit Strecken im Motorflug. Gegen den immer noch recht starken Wind ist das Vorankommen mühsam und die Zeit läuft.

So benötigen wir ca. 6,5 Stunden bis der Lago Buenos Aires in Sicht kommt. Für die weiteren 500 km müssen wir uns nun sputen, um noch vor Sonnenuntergang in Calafate anzukommen. Wir sind zwar für Nachtflug ausgerüstet und besitzen auch die erforderlichen Lizensen, nur unser Flugplan schließt Nachtflug nicht mit ein.

Über dem Lago Buenos Aires finden wir wieder die alt bekannten Wellen, welche wir gerne nutzen um Sprit zu sparen. An Chile Chico auf der argentinischen Seite vorbei folgen wir westlich des Monte Zeballos einer gut angezeichneten Wellenlinie. Auch die Welle über dem Lago Pueyrredon funktioniert wie erwartet.

Blick auf den Lago Ghio

Nach jedem guten Lift geht es im schnellen Segelflug-Vorflug Richtung Süden. Im Gleitflug ohne Motor sind wir offensichtlich schneller als im reinen Motorflug, da wir den Propeller aufgrund eines technischen Problems nicht auf Reiseflug stellen können.

Am Lago Belgrano haben wir den letzten starken Aufwind, den wir bis 5.200 m voll ausnutzen um mit der Höhe Fahrt zu machen.

Nordöstlich des Lago San Martin liegt ein tief verschneites Hochplateau welches uns bei der tief stehenden Sonne in seinen Bann zieht! Ein paar Fotos und schon muss es weiter gehen, die Zeit wird knapp.

Eisige Welten – nicht besonders gut für eine Aussenladung geeignet

Vor Erreichen des Lago Viema ein letzter kleiner Aufwind und dann schnell nach Hause!

Einsamer Vulkankegel vor dem Lago Tar

Nach 9 Stunden und 58 min landen wir bei letztem Licht in Calafate. Für die Strecke von 1.397 km nutzten wir unseren Motor ca. 6 Stunden und flogen im Segelflug ca. 4 Stunden, was einem Schnitt von ungefähr 140 km/h entspricht. Beim reinen Segelflug zwei Tage zuvor nach Norden, hatten wir für die gleiche Strecke einen Schnitt von 185 km/h.

Als letzte verlassen wir das Flughafengebäude, nur noch ein paar Reinigungskräfte sind noch da. Danke an den Controller, dass er so lange auf uns gewartet hat!

2019.09.20 Zurück gegen den Wind nach Süden

Nach einer guten und ausreichenden Nachtruhe genießen wir ein umfangreiches Frühstücksbuefett im Malargüe Inn.

Danach geht es zurück zum Flugplatz um möglichst weit nach Süden gegen den noch vorherrschenden Wind zurück Richtung Calafate zu fliegen. Gegen Mittag kommen wir nach einigen Gesprächen mit den freundlichen Mitarbeitern des Flugplatzes in die Luft.

Mit Motor geht es nach Süden Richtung Rio Grande. Da das Gelände sehr schnell ansteigt, müssen wir zuerst mal mit dem Motor Höhe gewinnen.

Das Rio Grandetal

Wir folgen dem Rio Grande Tal und schalten bei den vorhandenen Blauthermikbärten immer wieder den Motor aus. Die erreichbare Basis ist letztlich aber doch zu niedrig, um im reinen Segelflug nach Süden zu fliegen. Zudem sieht die Landschaft hier sehr wild aus und als einzige Aussenlandemöglichkeit bieten sich hin und wieder kurze Abschnitte der neben dem Fluß entlang führenden teils asphaltierten Straße an.

Nach Chos Malal finden wir einige wellenartige Strukturen, welche wir bei unserem Weg nach Süden nutzen. Bei Zapala dann nahe der Berge gut sichtbare und ausgebildete Wellen die wir gerne für das weitere Vorankommen nutzen.

Westlich von Zapala

Kurz vor Sonnenuntergang kommen wir bei sehr starken Bodenwinden in Bariloche an. Leider bekommen wir keinen windgeschützten Abstellplatz und müssen hoffen, dass der Wind über Nacht nicht stärker wird.

2019.09.19 Windvorhersage verspricht sehr gute Bedingungen über der Cordiliere

Schon über zwei Tage hinweg zeichnete sich ab, dass ein durchgehendes Windfeld aus Südwest weit nach Norden reichend im Anmarsch ist.

Dieses Windfeld wollte Klaus nutzen um einen Langstreckenflug mit geplanten
2.000 km anzugehen.

Wellenstrukturen auch im hohen Bereich

Anbei der detaillierte Flugbericht eines aussergewöhlichen Flugtages: https://soaring-for-science.com/2019-09-19-auf-nach-norden

2019.09.17 Starker Wind und ein gleichmäßiger positiver Windgradient mit der Höhe lassen hoffen

Nach dem das Windprofil eine starke SüdWest Strömung vorhersagt hat und auch das Perlanteam einen Flug angemeldet haben, stehen wir früh auf um rechtzeitig unseren Flugplan abgeben zu können. Da Klaus sich die Option für den Höhenrekord offenhalten möchte, haben die Flugpläne eine Vorlaufzeit von 2 Stunden! Die Flugpläne müssen in der AIS handschriftlich ausgefüllt werden und jeder Sachbearbeiter wünscht andere Details.

Kurz nach dem Perlanschleppzug starten auch wir. Nach einer kurzen Motorlaufzeit geht es bei 60 km/h aus 240 Grad an den fast windparallelen Hang. Wir haben unseren Start etwas zu sportlich begonnen und finden uns nach kurzer Zeit im Parterre, ohne echte Aussenlandungsoption wieder. Ein Kegelberg westlich von El Calafate bringt den erhofften Lift mit dem Einstieg in die Welle.

Entgegen des Wetterberichtes haben wir fast klares Wetter mit phänomenalen Sichten. Es geht nach Nordwesten weiter einer Wellenlinie folgend. So können wir bis kurz vor dem Gebiet um den Fitz Roy in gutem Steigen weiter nach Norden fliegen. Leider bremst uns die chilenische Grenze aus, welche wir nicht überfliegen dürfen!

Links der Upsalagletscher und oben der Cerro Torre

Schnell haben wir Flugfläche 195 erreicht und Klaus bekommt die Freigabe weiter zu steigen. Thomas muss zurück bleiben und nutze die Zeit Fotos zu machen und die Wellen nach Süden zu erkunden.

Perito Moreno Gletscher

Auf meinem Heimweg nach El Calafate meldet sich auch Klaus, der in 9.000 m seinen Steigflug bei -50 Grad Celsius abgebrochen hat.

Die Landung bei Wind von 50 km/h in Böhen bis 70 km/h wird sportlich und das Rollen bei einem so starken Querwind zur Schlingerfahrt.

Da derartig klare Sichten selten sind, werden wir noch lange von diesem Tag träumen!

2019.09.11 Wetter für einen neuen Höhenflugrekord?

Nachdem der Forcast aufgrund des Polarjets hochreichende Wellen vorhersagte, plante Klaus diesen Tag für einen neuen Höhenflugrekord zu nutzen!

Auch das Perlanteam wollte den Tag nutzen ihren bisherigen Höhenrekord zu verbessern.

Thomas und Chrisitan begleiteten Klaus bis Flugfläche 195. Nur Klaus hatte eine Sondergenehmigung über diese Höhe VFR mit IFR Flugplan zu steigen.

D-KYTH wartet auf den Start

Details findet ihr unter Flugberichte: https://soaring-for-science.com/2019-09-11-hoehenrekordversuch

2019.09.09 Tag mit schwacher Südwelle

Der Tag begann mit relativ starkem Wind aus Süden. Wir hatten aber noch einiges an der Ausrüstung zu optimieren und waren so vormittags noch beschäftigt. Nachdem Christian Holler und Marko Magister von bigair zu uns stießen, wollten wir natürlich auch unsere Kameras testen.

Leider starteten wir zu spät, sodass die Südwelle nicht mehr funktionierte. Im Hangflug und unter Nutzung der einen oder anderen Konvergenz machten wir einen schönen Sightseeing Flug.

2019.09.08 Erster Wellenflug zum Test der Instrumente und zur Erkundung des Geländes

Nachdem sich die ersten Wellen angekündigt hatten, stand ein Lokalflug zum Test des überarbeiteten Meßsensors der DLR und zur Erkundung des lokalen Fluggebietes an.

Fantastischer Ausblick über den Lago Argentina

Bei schwachen Aufwinden und mäßigen Wellenstrukturen ging es nach Nordwesten in höheres Gelände. Die verhältmässig starke Bewölkung machte weiteres Steigen unmöglich.

Erkundung des lokalen Geländes

Auch das DLR Team startete mit ihren Radiosondenaufstiegen.

Ramona und Markus starten den Ballon mit der Radiosonde