Nachdem die Wettervorhersage wieder hochreichende Wellen vorhersagt, will Klaus wieder den Höhenflugrekord (maximale Steighöhe im Segelflug – nicht maximale absolute Höhe) angehen, während Thomas mit unserem Meteorologen Markus Garhammer möglichst viele Wellen und Wolkenbilder erfliegen will.
Nach einer Wartezeit von 2 Stunden für den Flugplan, dürfen wir gegen 15:00 Uhr Richtung Westen gegen die deutlich ausgeprägten Wellenstukturen starten.
Schon nach kurzer Motorlaufzeit erreichen wir westlich von Calafate Stadt die ersten Rotoren. Schnell geht es auf 6.000 m. Klaus verbschiedet sich um seinen Höhenrekord zu probieren, während wir den Wellenaufreihungen gegen Norden folgen.
Erstmalig können wir vom Uppsala Gletscher aus ins Eisfeld hinein schauen. Gerne würden wir weiter nach Norden vorfliegen, aber dort verläuft die chilenische Grenze, welche wir nicht überfliegen dürfen! Wie einfach haben wir es doch als Segelflieger in Europa!
Markus ist begeistert, kommentiert die Wolkenbilder und läßt seine Kamera klicken.
Wir versuchen die Sekundärwelle östlich des Uppsala Gletschers, die ebenso hervorragend funktioniert und fliegen weiter nach Norden Richtung Fitz Roy vor. Da meldet sich Klaus, der seinen Höhenflug in 9.300 m wegen technischer Probleme mit einem seiner Sauerstoffgeräte abgebrochen hat wieder und trifft sich mit uns nördlich des Fitz Roy.
Wir wagen uns noch etwas weiter nach Norden Richtung Lago San Martin, aber aufgrund des Windfeldes müssten wir noch weiter nach Westen Richtung des O’Higgens Gletscher. Aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit entscheiden wir uns dagegen und fliegen wieder zurück.
Auch die Tertiärwelle östlich des Upsalagletschers trägt hervorragend, Markus ist begeistert!
Wir surfen weiter nach Süden und südlich des Perito Moreno Gletscher steht eine beieindruckende Lenticulares am Himmel. Wir fliegen zu deren tiefer gelegenen Rotorwolken und finden uns in einem Aufwind mit bis zu integrierten 13,4 m/s wieder! Das entspricht einer Vertikalgeschwindigkeit von 48 km/h – Wow!!!
Langsam geht die Sonne unter, sodass wir uns auf den Heimweg machen. Genauso wie es vor der Rotorwolke hoch ging, geht es im Lee auch wieder bergab. Wir sind froh über unsere Ausgangshöhe von 6.000 m, da es ansonsten etwas eng mit dem Anflug auf Calafate geworden wäre.
Bei Windgeschwindigkeiten von ca. 50 km/h, in Böhen bis 75 km/h empfiehlt sich eine Höhe über Grund von 600 m beim Eindrehen in den nahe am Platz liegenden Queranflug. Die Landung fühlt sich dabei trotz 150 km/h Anfluggeschwindigkeit ehr wie eine Hubschrauberlandung an.