2019.10.06 Die Ruta 40 zeigt uns unsere Grenzen

Eigentlich wollten wir am heutigen Tag um 06:00 Uhr starten, aber nachdem es am Vorabend sehr spät wurde, schaffen wir es gegen 06:45, noch ohne Frühstück, los zu kommen.

Bei leichtem Regen und sehr tiefen Wolken einer durchgezogenen Kaltfront folgen wir der Ruta 40 weiter nach Norden.

Alle 30 min begegnet uns in den ersten Stunden einmal ein Auto oder ein LKW. Auf den langen kerzengeraden Strecken, mit dem Blick über die unendlichen Weiten der Pampa, muss man acht geben nicht einzudösen. Aber das dies nicht passieren kann, dafür sorgen die immer wieder auftauchendenn Schlaglochstrecken.

38 km kerzengerade aus! Der Himmel macht nach der durchgezogenen Kaltfront wieder auf.
Ruta 40 zwischen Perito Moreno und El Bolson

Rio Mayo, ein argentinischer Militärposten mit eigenem Flughafen, liegt noch in völliger Ruhe. Leider finden wir die Tankstelle nicht und da auch niemand auf der Straße ist, fahren wir weiter in der Hoffnung demnächst wieder eine Tankstelle zu finden.

In Facundo gleiches Spiel – keine Tankstelle.

Zusätzlich frischt der Wind aus Nordwest erheblich auf und bremst mit ca. 45 bis 60 km/h unsere Fahrt erheblich. Zudem geht der Spritverbrauch dramatisch in die Höhe. Mit einer Reserve von ca. 60 km, was für die Ruta 40 absolut nichts ist, kommen wir nach Gdor Costa, wo es sogar zwei Tankstellen gibt!

Wir tanken, bestellen Essen, wir hatten ja noch nichts gefrühstückt und warten dann über eine Stunde auf ein verkochtes und leicht geschmakloses Mittagessen! Das nächste mal Frühstücken wir wieder richtig, mit frischem Obst und lassen dann das Mittagessen ausfallen.

Vollgetankt machen wir uns auf den Weg zu unserem Tagesziel Bariloche.

Dies war ein perfekter Fahrbahn Abschnitt – aber sind da vorne nicht schon wieder Schlaglöcher?

Die Fahrt wird nun langsam zur Tortur, der Wind wirft uns von der einen auf die andere Seite der Straße. Wenn ein LKW vorbei fährt, wirft es das Wohnmobil zuerst in Richtung LKW und nach dem passieren dieses LKW, wieder zurück. Jetzt sind gute Nerven gefragt.

Neben dem Wind machen uns immer wieder die Passagen mit tausenden größerer und kleinerer Schlaglöcher zu schaffen. Gleichzeitig auf Wind und Schlaglöcher zu achten – nicht so einfach.

Wir liegen gut in der Zeit für ein Asado in Bariloche, als unvermittelt der Motor ruckt und an Leistung verliert!?! Wir halten am Straßenrand an, sichern notdürftig die Haltestelle und öffnen den Motorraum…….

Mist – der ganze Motoraum ist komplett ölverschmiert – sieht nach einem größeren Schaden aus!

Gott sei Dank hält ein Argentinier mit seinem Ford Pickup und bietet sich an uns abzuschleppen. Immerhin sind es rund 50 km zur nächsten Werkstatt in El Bolson. Mit einem provisorischen 4 m langen Seil, welches insgesamt 8 mal reißt, wird die Tour zum extrem anstrengenden Geduldsspiel. Da Sonntag ist, schleppt uns der nette Argentinier zu Martin einem Freund von Klaus und Christian der in El Bolson eine Paragliding Schule betreibt. Hier können wir unser gestrandetes WoMo erstmal abstellen, bis der Mechaniker am nächsten Tag es begutachten wird.

Eineinhalb Stunden abschleppen mit 8 mal Seil flicken – das erfordert Konzetration und Geduld

Zusammen machen wir bei Martin und seiner Familie Pizza´s und lassen den Schreck bei einem guten Glas Malbec erst einmal sacken.