Der Abend in Mendoza nach der Einreiseprozedur verläuft recht ruhig. In „booking.com“ finde ich ein Appartement für 5 Euro ganz in Flughafennähe. Wow – na da bin aber gespannt. Für 3,50 € Taxikosten komme ich an und werde sehr freundlich empfangen. Nach meiner Frage bezüglich eines Restaurants in der Nähe, bestellt man mir eine Pizza. Mittlerweile ist der Vermieter, ein junger Argentinier aufgetaucht. Er erklärt mir, daß die 5 € ein Irrtum seien, es sollten 10 € sein! Das Appartement hat ein Schlafzimmer mit einem riesigen sehr komfortablen Bett , Küche, Bad, Terrasse, alles vom Feinsten. Ich stecke die Preiserhöhung von 100 % wohlwollend weg. Mein Vermieter interessiert sich sehr über unsere Aktivitäten. Nach einem angeregten Gespräch verabschiedet er sich mit dem Angebot, mich am nächsten Tag zum Flughafen zu fahren, was ich gerne annehme.
Nach dem obligatorischen Wetterstudium am nächsten Morgen, starte ich schon nach kurzer Zeit und verlasse Mendoza. Mein Ziel ist San Jose de Jachal.
Ich bin zunächst im Segelflug unterwegs. Recht gut aussehende Cumuli mit einer Basis von 3.500 m kann man ja wohl nicht auslassen. Doch schon nach relativ kurzem Flug wird es blau und die „Vorhügel“ der Cordillere sind mit knapp 4.000 m nun doch etwas im Weg. Da ich außerdem etwas spät dran bin, schalte ich den Rotax auf laut . Nördlich von SanJuan entscheide ich mich in das mir bekannte Tal nach Nordwesten der Hochebene westlich der Sierra Tontal folgend einzufliegen. Die Cumuli dort und vor allen Dingen die Lentis ziehen mich magisch an. Im reinen Segelflug war das kaum machbar. Der Hang trägt, es gibt thermisches Steigen, aber es riecht geradezu nach Welle. Motor aus, ich übersteige einen der Cumuli und befinde mich in ruhigem laminaren Steigen. In ca. 4.000 m entscheide ich mich für den Endanflug nach Jachal. Zunächst will ich westlich des Grates bleiben, verliere aber angesichts des sehr flachen Hangs und der ansteigenden Landschaft den Mut und fliege östlich weiter auf Nordkurs. Am Schluss wird’s dann tatsächlich etwas eng. Ich war hier noch nie und ich kann nicht behaupten, daß der Anflug mit einer Ankunftshöhe von 200 m nicht doch etwas aufregend ist. Leztlich den breiten Asphaltstreifen unter mir zu haben – beruhigt ungemein. Nach dem Ausschweben erwartet mich eine große Gruppe des Aeroclubs von Jachal , die durch die Buschtrommel der Segelflieger, oder Whatsapp über meine Ankunft unterrichtet wurden.
Der Empfang ist schlichtweg überwältigend. Nach Fotosessions und diversen Interviews werde ich zum Hotel gefahren. Ich nutze die Zeit bis zum Abendessen für einen kurzen Einkaufsbummel in dem sauberen und ansprechenden Städtchen und eine Stunde später sitzen wir alle in einem gemütlichen Restaurant und ich erfahre mehr über meine freundlichen Gastgeber und ihre Pläne mit ihrem tollen Flugplatz.
Meine Pläne für den Folgetag sind auch nicht gerade bescheiden und man bringt mich daher zeitig in das nette Hotel mit dem Versprechen, mich am nächsten Tag um 5:30 wieder abzuholen.