Nach unser Ankunft in Zapala, mussten wir uns erst einmal einrichten, was uns das Wetter recht leicht gemacht hat. Am zweiten Tag gab es recht gutes Thermikwetter und der dritte Tag mit gemischtem lokalem Thermik- Wellenwetter, wurde zum üben und kennenlernen der lokalen Verhältnisse genutzt.
Mit dem 15.11.2019 kam dann der Wind und der erste größere Wellentag!
Damit war Frühstart angesagt, was heißt um 04:00 Uhr aufstehen, kurzes Frühstück und dann nichts wie raus zum Flugplatz. Da unsere Truppe mit Juan Pablo Verdura zuwachs bekommen hat, ein argentinischer Segelflugpilot mit einem Ventus 2M, hatten wir auch ein Transferfahrzeug zur Verfügung.
Nach dem Check der Flugzeuge bei einem Bodenwind bis 50 km/h waren wir 2 min nach Sonnenaufgang in der Luft.
In kurzer Folge startete Klaus mit Sidonie, Johannes, Juan ( genannt Tado) und Thomas mit Diether. Immer gegen den Wind an, der nun mit 79- 80 km/h blies, ging es nach Westen in Richtung Berge. Nach ca. 19 km dann der Einstieg in die Welle die uns mit gutem Steigen auf 6.000 m brachte.
Geplant war ein Flug Richtung Süden zum Lago Buenos Aires und dann nach Norden nach Malargüe und wieder zurück nach Zapala.
Den Föhnlücken nach Süden folgend ging es Richtung Bariloche. Aufgrund der stark vorherrschenden Feuchte, waren diese nur sehr schwach ausgeprägt und je weiter wir nach Süden kamen wurde die Bewölkung immer dichter.
Über Bariloche dann absinkende Basis und leichter Regen. Wir machten nochmals maximale Höhe um vieleicht aus 6.000 m zu sehen, ob es südlich von Bariloche wieder Föhnlücken gibt. Aber auch aus dieser Höhe war die Situation nach Süden schwer einzuschätzen. Nach kurzer Absprache entschieden wir uns wieder nach Norden zu fliegen, im Nachinein betrachtet die absolut richtige Entscheidung.
Wir folgen unserem Track vom Hinflug und kommen gut nach Norden voran. Schnell sind wir wieder auf der Höhe von Zapala und fliegen in das Longopue´ Tal ein. Auch hier gut angezeichnete Wellenstrukturen. Im Geradeausflug geht es am Westrand des Tales direkt zur Cordiliere de Viento. Sie funktioniert perfekt mit Wellen Steigwerten von 4 – 5 m/s und weiter geht es nach Norden. Wir kommen schnell zum Domuyo, dessen Gipfel sich unter einem Wolkenkäppchen versteckt.
Weiter geht es nach Norden an der Laguna Fea und der Laguna del Maule, welche schon auf der chilenischen Seite liegt, vorbei.
Die Wellenaufwinde lassen erst kurz vor dem Abfall der Berge Richtung Malargüe nach. Wir entscheiden uns östlich zurück zu fliegen. Über die Cordieliere de Vento und die Longopuhe´ Welle geht es mit hoher Gewschwindigkeit wieder nach Süden bis auf die Höhe von Zapala zurück.
Da die Zeit noch nicht weit fortgeschritten ist, entscheiden wir uns nochmals nach Norden zu fliegen. Im Gegensatz zum ersten Flug nach Norden queren wir nach der Longopuhe´ Welle südlich der Cordiliere de Vento in Richtung Nordost ins Rio Grande Tal, da dort herrliche große Lentis stehen. Die Trommenwelle hält was sie optisch vespricht, mit 8 – 9 m/s geht es auf 7.300 m! Wir surfen den Lentistrukturen folgend nach Norden dem Rio Grande Tal folgend.
Kurz vor Malargüe läßt die Bewölkung nach und wir drehen wieder um Richtung Süden.
Nördlich des Trommen queren wir wieder Richtung Südwest in die Cordiliere de Vento. Sie funktioniert wieder hervorragend und bringt uns die Höhe für ein entspanntes heimgleiten Richtung Zapala, wobei wir natürlich noch die Longopuhe´ Welle nutzen.
Nach 13 Stunden Flugzeit und 2.040 km landen wir wieder in Zapala.