2019.10.05 On the long road to Olmue´

Nach unserer Ankunft am späten Nachmittag mit der Linie in Calafate, fahren wir mit dem Taxi auf direktem Weg zu unserer Unterkunft Brillos Patagonicos. Wir müssen unser Wohnmobil für den am nächsten Tag beginnenden Rückweg beladen und präparieren.

http://://www.brillospatagonicos.com

Markus hat zwischenzeitlich die Stellung gehalten und erwartet uns schon.

Wir müssen Markus am nächsten Morgen leider alleine lassen und uns auf den Weg nach Norden begeben. Immerhin warten rund 3.000 km Fahrt quer durch Patagonien auf uns.

Nach einem Stopp im Supermarkt und einem kurzen Abstecher zum Flugplatz, um uns von allen Verantwortlichen nochmals zu verabschieden, können wir gegen 14:00 Uhr endlich los.

Es geht die Ruta 40 Richtung Norden.

Wir fahren die Strecke bis zum Lago Viedma auf dem gleichen Weg wie normal nach El Chalten. Dann geht es rechts weiter nach Tres Lagos einem kleinen sehr schmucken Ort in der Weite der Pampa.

In der Ferne können wir im Westen die Berge der Cordiliere erkennen, dort wo wir normalerweise fliegen. Je weiter wir nach Norden kommen, um so eintöniger wird die Strecke und um so gerader werden die Teilabschnitte.

Wir nutzen jede Möglichkeit Sprit zu tanken, was sich als sehr gute Entscheidung herausstellt, denn nicht jede eingezeichnete Tankstelle hat geöffnet.

Auf der Strecke haben wir zur Krönung noch ca. 80 km „gravelroad“ zu bewältigen! Eine Herausforderung für Fahrzeug, Fahrer und Beifahrer. Wir schaffen die 80 km in knapp 2 Stunden und sind heil froh wieder auf einer geteerten Strecke fahren zu können.

Abendstimmung über der Pampa

Die Freude währt aber leider nur kurze Zeit, denn dann erscheinen plötzlich rote Schilder mit der Aufschrift „Zona de baches“! Was dann folgt sind Schlaglöcher in der Größe bis zu einem Scheunentor und teils so tief wie ein gelegter LKW-Reifen.

Mit einer Ausweich- und Fahrtreduzierungsstrategie versuchen wir die immer häufiger auftretenden Straßenbereiche mit bedingtem Erfolg zu bewältigen.

Bei Dunkelheit erreichen wir Perito Moreno am Lago Buenos Aires. Neben der Tankstelle dürfen wir unser WoMo abstellen und sind froh endlich ins Bett zu kommen.

2019.10.03 Der chilenischen Küstenlinie nach Norden folgend

Nach einer guten Nacht und ausgiebigem Frühstück geht es wieder zum Flugplatz.

Eine der hübschen Damen aus der AIS möchte unbedingt unsere Flieger sehen. Marie Antoinette darf eine Sitzprobe machen und wir machen eine kleine Fotosession. Ich gebe ihr noch schnell die Adresse unseres Blog.

Fotosession mit Dame, Primadonna (Stemme) und Klaus

Offensichtlich wird er sofort angeschaut, denn kurz darauf kommen noch drei andere Angestellte und wollen diese komischen Vögel sehen. Noch mal Fotos und dann kann es endlich losgehen.

In FL 105 fliegen wir über wunderschönen Cumuli am Pazifik entlang. Ein wahrer Augenschmaus, den ich mit ein paar Videos festhalten kann. Im Nu sind die 400 km nach Olmue´ abgespult.

On Top in FL 105

Ein warmherziger Empfang durch unseren Freund Sergio, Flügel anklappen und schon sind die beiden Stemme im Hangar.

Die beiden Stemme passen in den Hangar von Andreas! Einfach Spitze!

Wir wollen gleich weiter nach Santiago, wo wir am nächsten Tag mit der Linie zurück nach Calafate fliegen wollen, um unser Wohnmobil mit allen Expeditionsutensilien abzuholen. Doch darüber demnächst mehr.

2019.10.02 Der Sprung zurück nach Olmue´

Heute wollen wir zurück nach Olmu´ in Chile. Christian faährt seine Kinder in die Schule und uns zum Flughafen. Wir sind gegen 08:00 Uhr da. Für einen Abflug um 11:00 Uhr sollte das reichen. Ganz brav haben wir gemäß Vorschrift 24 Std. vorher per mail Zoll und Immigration über unseren geplanten Auslandsflug informiert.

Wir wollen noch tanken, aber ohne Zoll können wir nicht so einfach mit Gepäck durch die Polizeikontrolle. Nach einigem Verhandeln finden wir einen Weg. Ein paar freundliche Angestellte der Airport Operation bewahren unsere beiden Gepäckstücke auf, wir tanken, machen den Flugplan und bezahlen unsere Landegebühren. Diesmal sind wir gut in der Zeit. Koffer geholt und ab zum Zoll und Immigration. Die freundliche Dame für die Ausreisedokumente kennen wir schon. Leider ist jedoch kein Zöllner weit und breit zu finden. Einer der Polizisten ist unglaublich hilfsbereit, telefoniert überall herum und kann schlussendlich eine Dame vom Zoll erreichen. Sie weiß nichts von unserem Mail, beeilt sich aber sehr und mit mehr als einer Stunde Verspätung haben wir endlich alle unsere Stempel beisammen. Rasch noch die chilenischen Behörden per Telefon über unsere Verspätung informiert, denn in Puerto Montt müssen wir ja das gleiche Procedere für die Einreise nach Chile wiederholen. Hier wird einem mal wieder bewusst, was wir mit unserem nahezu grenzenlosen Europa für ein einfaches Leben haben.

Tronador mit seinem Eisfall auf dem Weg nach Puerto Montt

Zum Glück klappt es in Chile ziemlich reibungslos. Sowohl der Immigration Officer als auch der Herr vom Zoll wartet schon auf uns. Der freundliche Zöllner ist mehr an unserem Flugzeug interessiert, als am Gepäck.

Lago Todos los Santos

Wir verzichten aus Zeitgründen auf das Volltanken. Flugplan, Landegebühren und los geht’s nach Olmue´, grobe Richtung Santiago. Leider steht der Wind genau auf der Nase. Rasch wird deutlich, dass wir nicht mehr vor „last light“ ankommen werden. Nach einigen Überlegungen entscheiden wir uns für den Verkehrsflughafen Concepcion als „alternate“.

Wir erreichen den Pazifik bei tief stehender untergehender Sonne kurz vor Conception

Eine gute Wahl! Keine Landegebühr, freundliche Abfertigung, Hotel gleich nebenan.

2019.10.01 Time to say good bye

Es ist Zeit unsere Zelte in El Calafate abzubrechen. In den nächsten Tagen ist nicht mehr mit Wellenwetterlagen zu rechnen. Unsere Freunde vom Wissenschaftsteam lassen noch eine letzte Radiosonde aufsteigen, welche Marco mit seiner Drohne filmt.

Ramona fährt uns zum Flughafen, sie will noch einen Temperatursensor an meinem Messequipment wechseln.

Wie meistens, wird’s wieder etwas später als geplant. Wir haben ca. 1.100 km bis nach Bariloche vor uns, zum Glück gibt’s leichten Rückenwind. Beim letzten Flug vom Vortag haben wir, gefühlt, nur wenig mit Motor geflogen. Wir hatten vorher vollgetankt. Mit dem Rückenwind müsste der Spritvorrat gut reichen.

Wir fliegen los. Links von uns ziehen die uns wohlbekannten farbenfrohen Seen vorbei, die die Navigation so einfach machen. Mit fast 240 km/h kommen wir zügig voran. Der riesige Lago Cardiel weit draußen in der Pampa glänzt einmal mehr in türkisgrün des patagonischen Sonnenlichts. Am Lago Buenos Aires dreht der Wind auf etwas mehr westlich und wir müssen uns mehr oder weniger mit der Leistung unseres Rotax zufriedengeben. Die Basis der Cumuli liegt bei 2.000 m.

Der lange Weg nach Norden immer der Cordiliere folgend

Wir entscheiden, oberhalb der flachen Cumuli zu fliegen. Im Motorflug ist das Fliegen ohne Thermik deutlich komfortabler. Allmählich wird es jedoch deutlich dichter unter uns und wir sinken durch eines der letzten Wolkenlöcher wieder unter die Basis. Der Rückenwind ist zu einer immer stärker werdenden Seitenwindkomponente geworden. Entsprechend langsam kommen wir voran. Allmählich rücken die Tankanzeigen in den Focus der Piloten. Bis Esquel reichts auf jeden Fall, aber danach? Ich denke reumütig an den Sprit in der Tankstelle von Calafate. 15 oder 20 Liter mehr im Flügel können so beruhigend sein.

Apropos Flügel, bei dem deutlichen Westwind sollten die passenden Hänge doch tragen. Gesagt, getan. Südlich von Esquel schalten wir den Motor ab und surfen mit deutlichem Vergnügen die verschneiten Hänge entlang. Da die Zeit knapp ist nehmen wir für die Talquerungen einen kurzen Schluck Benzin, auch um den Motor warmzuhalten.

Der Cordon de Esquel ist noch tief verschneit und mit einer Mischung aus Thermik und Hangwind segeln wir ohne Zeitverzug nach Norden. Am Hang von El Maiten geht’s mit fast 3 m/s nach oben. Unser Spritengpass ist behoben. Nach einem letzten Motorhub landen wir in Bariloche, wo uns unser Freund Christian schon erwartet.

Christian in seinem Element!

Der Abend endet mit einem hervorragenden Asado in seinem gemütlichen Haus oberhalb des riesigen Nahu

2019.09.27 Maintenance Tage

Da das Wetter keine großen oder hohe Flüge verspricht, nutzen wir den 26. und 27.09.2019 zu einer notwendigen Wartung unserer beiden Stemme.

Planung der Wartungsarbeiten

Bei der KKOP spinnt die Elektrik immer wieder und die Isolation des Auspuffrohres hat sich gelöst. Nach kurzer Suche ist der elektrische Fehler gefunden, ein Kabelschuh am Generator war ausgeleiert und lose, was letztendlich zu den Elektrikproblemen geführt hat. Vorsichtshalber werden die Massepunkte gereinigt und mit Kontaktspray behandelt. Das Ergebnis ist perfekt, keine Störungen mehr und auch das immer wieder auftretende Störgeräusch im Funk ist weg.

Für die Isolation des Auspuffrohres müssen wir erst entsprechendes Isoalationsmatrial besorgen, was sich als schwieriger als gedacht erweist. Erst in der vierten Ferretería (Werkzeug- und Metallwaren-handel) erhalten wir das notwendige Isolationsmaterial und Befestigungschellen.

Bei der KYTH lässt sich nach einem unbeabsichtigten, durch eine Böhe verursachtem schnalzen lassen der Kühlluftklappensteuerung, die Klappen und der Motordom nicht mehr schließen. Nach längerem suchen stellt sich heraus, dass sich die rechte Kühlluftklappe verhackt hat. Folge dieses verhacken ist, dass sich der Bowdenzug gelängt hat, was ein nachstellen des selben notwendig macht.

Die Arbeit ist schon fast erledigt!

Nachdem die gesamte Verkleidung abgebaut ist, nutzen wir die Gelegenheit den Motor komplett durchzuchecken, Kühlwasser und Öl nachzufüllen, zu tanken, sowie den Flieger insgesamt durchzuschauen und zu reinigen.

Auf nach Hause!

2019.09.25 Celebrating the Champion

Mit dem Flug vom 19.09.2019 hat sich Klaus auf den letzten Metern den Titel des OLC World Champion 2019 gesichert! https://www.onlinecontest.org/olc-3.0/gliding/flightinfo.html?dsId=7606956

Champangnerkorken-Weitwurf-Contest

Das muss gebührend gefeiert werden!

Wir besorgen argentinischen Champagner, bereiten Häppchen vor und treffen uns mit unseren Científicos in unserer cabaña zu einem feucht fröhlichen Abend!

Stemme Team, bigair Team und die Wissenschaftler von der DLR beim fröhlichen Feiern

Dann packt Klaus seine Gitarre aus und nun geht es erst richtig los. Die meisten Lieder können wir mitsingen. Nicht immer schön – aber dafür laut!

Volle Konzentration trotz später Stunde!

Es wird ein sehr langer Abend!

2019.09.24 Angewandte Meteorologie

Nachdem die Wettervorhersage wieder hochreichende Wellen vorhersagt, will Klaus wieder den Höhenflugrekord (maximale Steighöhe im Segelflug – nicht maximale absolute Höhe) angehen, während Thomas mit unserem Meteorologen Markus Garhammer möglichst viele Wellen und Wolkenbilder erfliegen will.

Nach einer Wartezeit von 2 Stunden für den Flugplan, dürfen wir gegen 15:00 Uhr Richtung Westen gegen die deutlich ausgeprägten Wellenstukturen starten.

Schon nach kurzer Motorlaufzeit erreichen wir westlich von Calafate Stadt die ersten Rotoren. Schnell geht es auf 6.000 m. Klaus verbschiedet sich um seinen Höhenrekord zu probieren, während wir den Wellenaufreihungen gegen Norden folgen.

Perito Moreno Gletscher

Erstmalig können wir vom Uppsala Gletscher aus ins Eisfeld hinein schauen. Gerne würden wir weiter nach Norden vorfliegen, aber dort verläuft die chilenische Grenze, welche wir nicht überfliegen dürfen! Wie einfach haben wir es doch als Segelflieger in Europa!

Circo de los Altares

Markus ist begeistert, kommentiert die Wolkenbilder und läßt seine Kamera klicken.

Mystische Stimmung um die Torres

Wir versuchen die Sekundärwelle östlich des Uppsala Gletschers, die ebenso hervorragend funktioniert und fliegen weiter nach Norden Richtung Fitz Roy vor. Da meldet sich Klaus, der seinen Höhenflug in 9.300 m wegen technischer Probleme mit einem seiner Sauerstoffgeräte abgebrochen hat wieder und trifft sich mit uns nördlich des Fitz Roy.

Primärwelle südlich des Uppsala Gletschers, Sekundärwelle südlich desViedma Gletschers, Tertiärwelle eine Hügelkette weiter östlich über dem Viedmasee. Nahzu gleiche Steigwerte in allen drei Wellen.

Wir wagen uns noch etwas weiter nach Norden Richtung Lago San Martin, aber aufgrund des Windfeldes müssten wir noch weiter nach Westen Richtung des O’Higgens Gletscher. Aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit entscheiden wir uns dagegen und fliegen wieder zurück.

Auch die Tertiärwelle östlich des Upsalagletschers trägt hervorragend, Markus ist begeistert!

Wir surfen weiter nach Süden und südlich des Perito Moreno Gletscher steht eine beieindruckende Lenticulares am Himmel. Wir fliegen zu deren tiefer gelegenen Rotorwolken und finden uns in einem Aufwind mit bis zu integrierten 13,4 m/s wieder! Das entspricht einer Vertikalgeschwindigkeit von 48 km/h – Wow!!!

Langsam geht die Sonne unter, sodass wir uns auf den Heimweg machen. Genauso wie es vor der Rotorwolke hoch ging, geht es im Lee auch wieder bergab. Wir sind froh über unsere Ausgangshöhe von 6.000 m, da es ansonsten etwas eng mit dem Anflug auf Calafate geworden wäre.

Bei Windgeschwindigkeiten von ca. 50 km/h, in Böhen bis 75 km/h empfiehlt sich eine Höhe über Grund von 600 m beim Eindrehen in den nahe am Platz liegenden Queranflug. Die Landung fühlt sich dabei trotz 150 km/h Anfluggeschwindigkeit ehr wie eine Hubschrauberlandung an.

Reste der Lenti verglühen am Himmel

2019.09.22 Ruhetag und Zeit das Equipment wieder auf Stand zu bringen

Nach drei anstrengenden Flugtagen war ein Ruhetag mit der Möglichkeit Sauerstoff aufzufüllen und das Meßequipment auf Stand zu bringen mehr als notwendig!

Während Klaus und Thomas noch schlafen hält Andreas diese dramatische morgendliche Lichtstimmung fest. In der Mitte das Wohnmobil welches uns als Expeditionsfahrzeug gute Dienste leistet.
Sehen die Wolken wieder nach Wellen aus?

Nachdem wir bei lokalen Mechanikern uns einige Dichtungen haben drehen lassen und nach Anschaffung eines leider etwas zu schmalbrüstigen ölfeien Kompressor, funktioniert das Füllen der Sauerstoffflaschen gut. Nur etwas Zeit und Muskelkraft muss man für diese Aktion mitbringen.

Für die letzten 25 bar muss der Maximator von Hand unterstützt werden!

2019.09.21 Der Sprung zurück nach Calafate

Am nächsten Morgen starten wir sehr früh um die rund 1.400 km an einem Tag bewältigen zu können. Dies wird durch den noch immer sehr starken Wind aus Südwest nicht gerade vereinfacht!

Um die Strecke zu bewältigen, war es klar, dass wir die Strecke im gemischten Wandersegelflug mit temporärer Motornutzung absolvieren müssen. Bei einer maximalen Motorlaufzeit von sicheren 7 Stunden hätten wir zwischendurch tanken müssen, was logistisch in einem Tag mit dem Zeitaufwand für Administration und Tankabwicklung wahrscheinlich nicht machbar gewesen wäre.

Nach einem Zeitaufwand von 2,5 Stunden für das Tanken in Bariloche, kommen wir später als geplant auf Strecke. Zuerst führt uns der Weg im Motorflug nach El Maiten. Nördlich von Esquel dann plötzlich Turbulenzen und im Blauen – eine tragende Linie? Wir gehen in den Segelflug über und nutzen den wellenartigen Aufwind bis 3.500 m. Wir surfen nach Süden weiter und können so im Segelflug rund 80 km zurück legen. Dann müssen wir den Motor wieder starten, um ihn nicht zu sehr auszukühlen. Bei einer Motortemperatur unter -3 Grad Celsius ist ein anspringen nicht immer gewährleistet.

So geht es weiter Richtung Süden, zwischendurch immer wieder Aufwinde, welche wir im Segelflug nutzen, gefolgt mit Strecken im Motorflug. Gegen den immer noch recht starken Wind ist das Vorankommen mühsam und die Zeit läuft.

So benötigen wir ca. 6,5 Stunden bis der Lago Buenos Aires in Sicht kommt. Für die weiteren 500 km müssen wir uns nun sputen, um noch vor Sonnenuntergang in Calafate anzukommen. Wir sind zwar für Nachtflug ausgerüstet und besitzen auch die erforderlichen Lizensen, nur unser Flugplan schließt Nachtflug nicht mit ein.

Über dem Lago Buenos Aires finden wir wieder die alt bekannten Wellen, welche wir gerne nutzen um Sprit zu sparen. An Chile Chico auf der argentinischen Seite vorbei folgen wir westlich des Monte Zeballos einer gut angezeichneten Wellenlinie. Auch die Welle über dem Lago Pueyrredon funktioniert wie erwartet.

Blick auf den Lago Ghio

Nach jedem guten Lift geht es im schnellen Segelflug-Vorflug Richtung Süden. Im Gleitflug ohne Motor sind wir offensichtlich schneller als im reinen Motorflug, da wir den Propeller aufgrund eines technischen Problems nicht auf Reiseflug stellen können.

Am Lago Belgrano haben wir den letzten starken Aufwind, den wir bis 5.200 m voll ausnutzen um mit der Höhe Fahrt zu machen.

Nordöstlich des Lago San Martin liegt ein tief verschneites Hochplateau welches uns bei der tief stehenden Sonne in seinen Bann zieht! Ein paar Fotos und schon muss es weiter gehen, die Zeit wird knapp.

Eisige Welten – nicht besonders gut für eine Aussenladung geeignet

Vor Erreichen des Lago Viema ein letzter kleiner Aufwind und dann schnell nach Hause!

Einsamer Vulkankegel vor dem Lago Tar

Nach 9 Stunden und 58 min landen wir bei letztem Licht in Calafate. Für die Strecke von 1.397 km nutzten wir unseren Motor ca. 6 Stunden und flogen im Segelflug ca. 4 Stunden, was einem Schnitt von ungefähr 140 km/h entspricht. Beim reinen Segelflug zwei Tage zuvor nach Norden, hatten wir für die gleiche Strecke einen Schnitt von 185 km/h.

Als letzte verlassen wir das Flughafengebäude, nur noch ein paar Reinigungskräfte sind noch da. Danke an den Controller, dass er so lange auf uns gewartet hat!

2019.09.20 Zurück gegen den Wind nach Süden

Nach einer guten und ausreichenden Nachtruhe genießen wir ein umfangreiches Frühstücksbuefett im Malargüe Inn.

Danach geht es zurück zum Flugplatz um möglichst weit nach Süden gegen den noch vorherrschenden Wind zurück Richtung Calafate zu fliegen. Gegen Mittag kommen wir nach einigen Gesprächen mit den freundlichen Mitarbeitern des Flugplatzes in die Luft.

Mit Motor geht es nach Süden Richtung Rio Grande. Da das Gelände sehr schnell ansteigt, müssen wir zuerst mal mit dem Motor Höhe gewinnen.

Das Rio Grandetal

Wir folgen dem Rio Grande Tal und schalten bei den vorhandenen Blauthermikbärten immer wieder den Motor aus. Die erreichbare Basis ist letztlich aber doch zu niedrig, um im reinen Segelflug nach Süden zu fliegen. Zudem sieht die Landschaft hier sehr wild aus und als einzige Aussenlandemöglichkeit bieten sich hin und wieder kurze Abschnitte der neben dem Fluß entlang führenden teils asphaltierten Straße an.

Nach Chos Malal finden wir einige wellenartige Strukturen, welche wir bei unserem Weg nach Süden nutzen. Bei Zapala dann nahe der Berge gut sichtbare und ausgebildete Wellen die wir gerne für das weitere Vorankommen nutzen.

Westlich von Zapala

Kurz vor Sonnenuntergang kommen wir bei sehr starken Bodenwinden in Bariloche an. Leider bekommen wir keinen windgeschützten Abstellplatz und müssen hoffen, dass der Wind über Nacht nicht stärker wird.